Freistaat Sachsen: AMBARtec erhält Förderung für Wasserstoff-Speicherkraftwerk
DRESDEN/FREIBERG, 27. Januar 2025 – Sachsen fördert ein Verbundprojekt der AMBARtec AG und der TU Bergakademie Freiberg mit fast vier Millionen Euro. Ziel ist es, die Technologie zum Speichern von Wasserstoff mittels Eisen-Nuggets zur Serienreife zu entwickeln und in Form eines Speicherkraftwerks wirtschaftlich umzusetzen. Bei der symbolischen Übergabe des Fördermittelbescheids verwies Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) auf die großen Chancen dieser Technologie für die Umstellung der Energieversorgung von Unternehmen auf erneuerbare Quellen.
Dirk Panter: „Die Technologie hat viel Potential, um die Umstellung unserer Wirtschaft auf umwelt- und klimafreundliche Energie erheblich voranzubringen. Forschung und Entwicklung sind die treibende Kraft für Wachstum und Produktivität und sorgen dafür, dass sächsische Unternehmen auch langfristig durch innovative Produkt- und Verfahrenslösungen international wettbewerbsfähig bleiben“.
Privates Engagement und staatliche Unterstützung
Der Freistaat Sachsen und die Europäische Union fördern dieses Vorhaben mit Mitteln aus der „FuE-Verbundprojektförderung 2021-2027“. Die AMBARtec AG erhält einen Zuschuss in Höhe von maximal 3,19 Millionen Euro. Die Förderung der TU Bergakademie Freiberg beträgt rund 659.000 Euro. „Eigner und Investoren haben bereits 4 Millionen Euro in die Entwicklung der Technologie investiert. Im Rahmen des Verbundvorhabens werden wir zudem weitere 2 Millionen Euro Eigenmittel einbringen“, berichtet Uwe Pahl, technischer Vorstand von AMBARtec. „Wir freuen uns daher sehr, dass unser Engagement öffentlich wertgeschätzt wird und danken dem Freistaat Sachsen für das entgegengebrachte Vertrauen sowie die fortlaufende Unterstützung.“
Ein Wasserstoff-Speicherkraftwerk zur Abbildung des gesamten Speicherprozesses
„Gemeinsam mit dem Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen der TU Bergakademie Freiberg entwickeln wir unsere bereits praxiserprobte Speichertechnologie weiter bis zur Serienreife eines 20-Fuß-Containers für die Energie von 800 kg Wasserstoff“, erklärt Uwe Pahl. Die Kooperationsvereinbarung dafür haben AMBARtec und TU BAF heute abgeschlossen.
Für den Institutsdirektor für Energieverfahrenstechnik Prof. Martin Gräbner passt die Thematik sehr gut in die Strategie "Elektrifizierung von Kohlenstoffkreislauf- und Wasserstofftechnologien" des Lehrstuhls. „Neben der wissenschaftlichen Begleitung des Pilotbetriebs steht vor allem die Modellierung der ablaufenden Prozesse im Vordergrund. Wir freuen uns, im Rahmen dieses Projektes einen Beitrag zu dieser zukunftsweisenden Technologie zu leisten“, betont Prof. Gräbner.
„Wir werden unser Wasserstoff-Speicherkraftwerk hier auf dem Areal der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft aufbauen,“ ergänzt AMBARtec-Vorstandskollege Matthias Rudloff. Ein entsprechendes Dokument haben Uwe Pahl und Saxonia-Geschäftsführer Heiko Schwarz heute ebenfalls unterzeichnet. „Hier haben wir fachkompetente Partner und es ist die notwendige Infrastruktur vorhanden. Außerdem haben wir die bisherigen Prototypen hier getestet und beweisen mit dem Speicherkraftwerk die technische Machbarkeit für eine effiziente wasserstoffbasierte Speicherkapazität von mindestens 72 Stunden entsprechend dem Entwurf des Kraftwerksicherheitsgesetzes“, so Matthias Rudloff weiter.
Das Öl der Zukunft
Mit den Eisen-Nuggets von AMBARtec lässt sich Wasserstoff bzw. seine Energie gefahrlos und mit hoher Effizienz speichern sowie in Standard-Containern per LKW, Zug oder Schiff transportieren. Und das zu jedem beliebigen Ort. „Das ist vor allem für die zahlreichen Unternehmen interessant, die für ihre Versorgung mit erneuerbarer Energie grünen Wasserstoff benötigen, aber nicht oder nicht in naher Zeit an das Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen werden“, so Uwe Pahl. „Wasserstoff ist das Öl der Zukunft und wir können mit unseren Speichern dafür sorgen, dass es überall hinkommt, wo es gebraucht wird. Und zwar nicht irgendwann, sondern quasi sofort und zu vergleichsweise niedrigen Kosten“, fasst Matthias Rudloff zusammen.